Dienstag, 27 Juni 2023 05:42

Omar Ateyeh ist Schweizer Junioren Meister Kunstturnen

Der neue Schweizer Junioren Meister im Kunstturnen heisst Omar Ateyeh (TV Opfikon-Glattbrugg). Er siegte im Mehrkampf P6 und holte sich Gold und Silber in den Gerätefinals.

In Abwesenheit des aus Altersgründen nicht mehr zugelassenen Titelverteidigers Jan Imhof war der Platz frei für einen neuen Schweizer Junioren Meister. Gleich drei Turnern lieferten sich einen spannenden Kampf um den Titel. Dabei forderten die jungen Aufsteiger ins oberste Programm P6 Ben Schumacher (TV Lenzburg) und Omar Ateyeh (TV Opfikon-Glattbrugg) den 18-Jährige Solothurner Ian Staubnitzer heraus. Bis zum vierten Durchgang führte Staubnitzer das Klassement an. Omar Ateyeh kam nun ans Reck und lieferte: Dank der gelungenen Übung mit dem Flugelement «Tkatchevgrätsche» und einem hochgetriebenen Sato gestreckt mit Schraube als Ausgang setze sich der 16-Jährige knapp an die Spitze. Im letzten alles entscheidenden Durchgang turnte Ateyeh am Boden leichtfüssig und elegant und blieb dank der guten Note von 12,600 Punkten an der Spitze. Ob das reichen würde? Als bis am Schluss auf der Anzeigetafel die 1 bei Ateyeh stehen blieb war ihm die Erleichterung anzusehen. Er gewann mit 0,033 Punkten Vorsprung auf Schumacher und 0,267 auf Staubnitzer. «Ich bin glücklich und stolz! Ich danke meinen Trainern und Mitturner für die Unterstützung, dass es gereicht hat!» Carlo Riesco (TV Wädenswil) verpasste im Mehrkampf als Vierter das Podest knapp.

 In den Gerätefinals am Sonntagnachmittag konnte Omar Ateyeh seinem Palmarès zwei weitere Medaillen hinzufügen: Gold am Pauschenpferd und Silber am Barren. An den Ringen siegte Carlo Riesco. «Dieses Gold schenkt mir ein gutes Gefühl, es gibt mir Sicherheit und Selbstvertrauen. Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe und kann», erklärte der Wädenswiler. Mit Janic Fässler erturnte sich ein weiterer Junior aus dem TV Wädenswil zwei Medaillen: Silber am Boden und Bronze am Barren. Auch Nico Oberholzer (TV Opfikon-Glattbrugg) konnte sich für seine gelungene Reckübung die Silbermedaille umhängen lassen. «Schon sehr schön diese Medaille, Gold wäre aber noch schöner», erklärte er und gab zu, dass ihn der knappe Rückstand von 0,033 Punkten schon etwas ärgert. Wie stark die Zürcher Junioren sind zeigt die Tatsache, dass dieses Quartett vom Schweizerischen Turnverband ins 5-köpfige Vorbereitungsteam für das Olympische Sommerfestival der Europäischen Jugend (EYOF) im Juli 2023 in Maribor (SLO) aufgeboten wurden. Drei der fünf nominierten Turner werden am Schluss im Juli die Schweiz vertreten.

Die nächsten Jahrgänge stehen bereit
Im Mehrkampf P5 musste Luis Brandenberger (TV Henggart) am Startgerät Ringe damit kämpfen, die Ringe ruhig zu halten. Seinem Trainingskollegen Nick Reuling (TV Bülach) hingegen glückte der Auftakt nach Wunsch. Als er seinen Ausgang einen Salto gehockt mit Schraube pflanzte, was im Turnerjargon bedeutet in den perfekten Stand turnte, strahlte er. Mit der hohen Note 15,400 setzte er sich an die Spitze des Zwischenklassements. Am Ende wurde der Bülacher ausgezeichneter Zweiter. «Eigentlich bin ich sehr zufrieden», erklärte der 15-Jährige und schob selbstkritisch nach: «Es hätte aber auch besser laufen können, es war nicht perfekt.» Am Reck musste er einen Dämpfer hinnehmen beim ersten Versuch der Tkatchevgrätsche berührte er nur mit den Fingerspitzen das Reck und konnte sich nicht halten. Als dritter aufs Podest steigen konnte Luis Brandenberger, der sich von seinem Auftakt nicht aus der Ruhe bringen liess: «Ich wusste ja, dass zu Beginn nicht meine Geräte an der Reihe waren, dass ich es mit dem letzten Gerät Pauschenpferd reissen kann». Virtuos um sich selbst drehend wanderte der feingliedrige Turner im Stütz über den Pferdrücken, als auch der Ausgang über den Handstand gelingt jubelte er. Mit der Höchstnote an diesem Gerät schob er sich im Schlussklassement auf Bronze. «Ich fühle es einfach», so einfach erklärte er sein Rezept, wie er dieses doch oft bockende Pferd meistert. Ben Wolfer (TV Henggart) wurde in seinem ersten Jahr P5 im Mehrkampf ausgezeichneter Siebter und als Achter durfte auch Adam Ateyeh (TV Opfikon-Glattbrugg) das begehrte SM-Diplom in Empfang nehmen.

In den Gerätefinals sammelten die Zürcher regelrecht Medaillen: Gold umhängen lassen durften sich Brandenberger (Pferd), Reuling (Boden) und Ateyeh (Ringe). Silber ging an Reuling (Ringe) und an Wolfer (Sprung). Mit Bronze ausgezeichnet wurden Wolfer (Pauschenpferd und Barren) und der Turner des TV Opfikon-Glattbrugg Gabriel Borrego Iglesias (Reck).

Nach drei Durchgängen von sechs führte Leo Drake (TV Opfikon-Glattbrugg) das Zwischenklassement im P4 an. Am Reck, ein Gerät, dass er liebt, kam er jedoch nach dem Durchschub aus dem Rhythmus und musste das Gerät verlassen, auch der zweite Anlauf klappte nicht, so dass er ein weiteres Mal die Übung unterbrechen musste und sich eine tiefe Note schreiben lassen musste. «Vor dem Wettkampf, war ich schon etwas durcheinander: nervös und voller Freude“, erklärte der 13-jährige nach einem Grund suchend und ergänzte: «Zum Glück konnte ich das schnell abhaken, ich wollte unbedingt aufs Podest.» Die Antwort auf das Missgeschick war ausgezeichnet: Am nächsten Gerät Boden erturnte er sich souverän die Höchstnote aller P4-er und startete so die Aufholjagd. Auch wenn das letzte Gerät Pauschenpferd nicht mehr so gut lief, durfte er sich zum Schluss Bronze umhängen lassen. Auch Lars Holzer (KTV Dietikon) erlebte Tief und Hochs im Wettkampf. Am Reck kam er als letzter Zürcher an die Reihe, wo er zusehen musste wie alle drei vor ihm gestarteten nicht fehlerfrei durchkamen und Alassane Böhm (TV Wädenswil) sich leider verletzte. Holzer kam durch, doch konnte er seine Übung nicht in der gewohnten Perfektion zeigen. Am Ende wurde er siebter und erhielt das SM-Diplom. Zusammen mit Alassane Böhm (TV Wädenswil) gewann die beiden in der Teamwertung Silber.

 Zürcher Dominanz im P3

Trotz krankheitsbedingten Ausfalls von Glen Müller (TV Rüti) stand im Programm 3 ein starkes Team am Start, welche alle ein enormes Potential für die Zukunft aufweisen. Beindruckend wie die Zwölfjährigen bereits Doppelsalti beherrschen. Zürich feierte im P3 einen Dreifachsieg: Es siegte Vincent Brombacher (TV Rüti) vor Timon Heller (TV Bülach) und Leano Frangao (TV Rüti). Mit 15,25 Punkten Vorsprung gewannen sie souverän auch die Teamwertung.

Im P2 konnte das Oberländer Trio Samuel Ritchie (TV Rüti) und die beiden Turner des TV Wetzikon Livio Rebsamen und Quirin Cavelti sich über Teambronze freuen. Im Mehrkampf erturnten sich Ritchie als Fünfter und Rebsamen als Siebter ein Diplom. Im P1 wurde Nelio Frangao (TV Rüti) als bester Zürcher ausgezeichneter Fünfter. Zusammen mit den beiden Turnern des TV Opfikon-Glattbrugg Santiago Ferreira Marrques und Alexander Heather durfte er sich über Teambronze freuen.

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