Donnerstag, 13 September 2018 06:56

Bergturnfahrt Weissenstein 2018

Männerriege Opfikon / Turnfahrt 2018 auf den Weissenstein vom 31. August/1. September

Die Wetterprognosen verschlechterten sich laufend je näher unser Reisetag kam, obwohl seit Wochen die Wetterapplikationen immer wieder konsultiert wurden.
Am 31. August war Tagwache lange vor Sonnenaufgang, damit wir uns auch rechtzeitig auf dem Bahnhof Opfikon besammeln konnten. Die Augen waren kaum geöffnet, prasselten die ersten Regentropfen aufs Dach und damit war klar, dass uns die angekündigte Schlechtwetterfront erreicht hatte.

Zug und Postauto brachten uns, 24 Teilnehmer, in ca. 2 Stunden nach Günsberg/Glutzenberg oberhalb von Solothurn. Die Wirtin des Restaurant Glutzenberg empfing uns bereits an der Haltestelle und begleitete uns, vorbei am für den 1. August aufgebaute und nicht benutze Holzstapel, zur Gaststube. Nach Kaffee und Gipfeli wurde das Gepäck verladen und die Turnerschar machte sich einige Minuten nach 9 Uhr, ausgerüstet mit dem Tagesrucksack, Richtung Ruine Balmflue auf. Dort trennten sich die Routen der Varianten ‘Leicht’ und ‘Sport’.
‘Leicht’ unter der Leitung von Martin hatte als Ziel die Station Oberdorf, um dort mit der Seilbahn hinauf zum Weissenstein zu fahren. Der Weg führte leicht abfallend am Jurasüdfuss entlang und der erste Marschhalt wurde am Waldrand oberhalb Oberrüttenen eingelegt. Alle staunten dort über den ausgesprochen schön gelegenen und bestens gepflegten Rast- bzw. Grill-Platz.

Kurz nach dem Weitermarsch mussten wir feststellen, dass eine riesige Buche uns den Weg komplett versperrte. Es dauerte Minuten, bis auch der Hinterste sich bückend und drehend durch das starke und grobe Geäst durchgearbeitet hatte.

Die Teilnehmer der Variante ‘Sport’ nahmen unter Leitung von Erich den Aufstieg Richtung Seilpark Oberbalm und Nebeldecke unter die Füsse. Je höher wir aufstiegen desto mehr nahm die Feuchtigkeit zu, so dass wir nicht am geplanten Rastplatz eine Pause einlegten, sondern etwas weiter oben im Restaurant Mittlerer Balmberg. Nach einem wärmenden Kaffee setzten wir die Wanderung Richtung Seilpark fort. Der Nebel wurde immer dichter und die Luft war so feucht, dass man durch ein Gemisch von Regen oder Nebeltropfen nass wurde.

Beim Kiosk Seilpark konnten noch Verpflegung und Getränke gekauft werden, wobei dieser Service bedingt durch das Wetter wenig beansprucht wurde. Nach einer Viertelstunde wurde die Wanderung fortgesetzt und bereits nach 10 Minuten erreichten wir die Abzweigung zum Röti. Dort entschieden wir einstimmig, dass es keinen Sinn macht bei Null-Sicht und nassen Wegen den Aussichtspunkt anzusteuern. Deshalb marschierten wir auf dem Fahrsträsschen etwas unterhalb der Jurakante Richtung Weissenstein. Schon bald wurde der Regen intensiver und die Marschgeschwindigkeit erhöht.
Nach einer guten Stunde erreichten wir das Restaurant Sennhof, das sich etwas unterhalb des Kurhauses Weissenstein befindet. Wobei das Kurhaus durch den dichten Nebel unsichtbar war. Im ursprüngliche Plan, war für uns die Übernachtung im Kurhaus vorgesehen und reserviert. Durch den kurzfristigen Entscheid der Besitzer den Umbau dieses Frühjahr zu beginnen, wurden wir ausgeladen. Glücklicherweise fanden unsere Organisatoren mit dem Hinter Weissenstein eine würdige Ersatzunterkunft.

In der Gaststube des Sennhofes, waren wir überrascht, dass unsere Kollegen von der Variante ‘Leicht’ noch nicht am Mittagessen waren. Dank dem schlechten Wetter standen jedoch genügend Plätze für beide Gruppen zur Verfügung und nach ca. einer halben Stunde trafen dann auch die ‘leichten’ im Lokal ein.


Anschliessend an das gute Mittagessen mit teilweise riesigen Merengues setzten wir die Reise mit einem 30-Minütigem Fussmarsch Richtung Unterkunft fort.

Nach Zimmerbezug und Kleiderwechsel sassen wir schon relativ früh in der Gaststube im Hinter Weissenstein. Alle waren sofort damit einverstanden als die Wirtin mitteilte, dass das Nachtessen bereits um 18:30 serviert werden könnte.

Vor dem Dessert hat der Obmann mit einigen Fragen zu Planetenweg, Nidleloch und Geografie die Anwesenden beschäftigt. Nach der feinen Vacherin-Glace gab es noch Informationen zu Opfikon-On-Ice, da für diesen Anlass noch Helfer gesucht werden. Anschliessend las Ruedi zwei Kurzgeschichten vom Mundart-Autor Ernst Burren im Solothurner-Dialekt vor.

Bald nach 22:00 waren schon alle Teilnehmer Richtung Bett unterwegs. Dabei stellte sich heraus, dass die MRO auch im digitalen Zeitalter angekommen ist, es hatte nämlich zu wenig Steckdosen für das Nachladen aller Smart-Phones.

Nach einer ruhigen Nacht auch in den Mehrbett-Zimmern wurde um 8:00 das Frühstück serviert. Die Rennleitung musste entscheiden wie das Programm der ‘Sport’-Variante angepasst werden sollte. Das Wetter am zweiten Tag war eine Kopie des ersten und somit war das Begehen der Hasenmatt, höchster Punkt im Kanton Solothurn, keine Option. Deshalb wurde entschieden, dass alle Teilnehmer die geplante Variante-‘Leicht’ mitmachen.

Wieder konnte das Gepäck verladen werden, es wurde vom Wirt mit dem Auto zum Bahnhof Grenchen-Süd gebracht.

Die Wanderer hatten sich wasserdicht eingepackt und waren dann 10 Minuten vor 9:00 Uhr Richtung Seilbahnstation losmarschiert. In Sechser-Kabinen gleiteten wir Richtung Oberdorf und schon bald hatten wir die Nebelschicht verlassen und konnten den Talboden sehen. Auch der Regen hatte praktisch aufgehört, als wir in Oberdorf den Zug nach Solothurn bestiegen.

In Solothurn stand eine gute Stunde Zeit zur Verfügung um die Altstadt zu besichtigen bevor das Aare-Schiff nach Altreu loslegte. Es war Samstag-Markt, die Gassen von vielen Verkaufsständen gesäumt und auf einem Platz spielte eine Blasmusik. Wir setzten uns in der Nähe in ein Restaurant und genossen die gute Stimmung bei einem Kaffee und/oder Bier.

Nach einem kurzen Spaziergang auf die andere Seite der Aare gelangten wir zum Schiff. Bei kühlen Temperaturen gab es auf dem Oberdeck ein Glas Weisswein zum Apero.

In Altreu endete für uns bereits die Schifffahrt, um im Restaurant ‘Zum Grüene Aff’ ein feines Mittagessen zu geniessen.
Die letzte Etappe führte an der Aare und dem Flughafen Grenchen entlang zum Süd-Bahnhof von Grenchen, wo wir unser Gepäck in Empfang nehmen konnten. Nach ca. einer halben Stunde brachte uns dann der Regionalzug nach Solothurn und anschliessend der IC nach Zürich.

Obwohl wir durch den starken Nebel nicht viel vom Jura und nichts von den Alpen gesehen haben war doch auch die diesjährige Turnfahrt eine schöne Gelegenheit die Kameradschaft zu pflegen.

Vielen Dank an das Organisations-Komitee Erich, Karl und Martin

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